Das optimale Lernumfeld

Was ist für die Auswahl des Seminarorts und die Prüfung des Seminarraum wichtig?


Das optimale LernumfeldDie Lernumgebung hat großen Einfluss auf die Lernatmosphäre. Teilnehmer müssen sich in der Lernumgebung wohl fühlen und ungestört sein - bei vielen Seminaren ist oft noch nicht einmal diese grundlegende Voraussetzung erfüllt, da die Teilnehmer von Ihrem Tagesgeschäft gestört werden.

 

Prüfen Sie den geplanten Seminarort:

- Sind die Teilnehmer dort ungestört (Umgebungsgeräusche)?

- Kann man ins Freie gehen, um Körper und Geist zu entspannen?

- Gibt es Sport- und Entspannungsmöglichkeiten?

- Können die Teilnehmer sich abends treffen?

- Ist das Mittagessen qualitativ hochwertig und zuverlässig zeitökonomisch organisiert (leider in vielen Seminarhotels nicht der Fall)?

- Wird die Pausenverpflegung den gestiegenen Ansprüchen der Teilnehmer gerecht?

 

Die Wesensart verändert sich nach dem Umfeld, in dem man lebt und wirkt.Shrî Ramakrishna

 

Sie halten diese Punkte für trivial? Sie sind es keineswegs. So hat zum Beispiel ein zu kleiner Seminarraum verheerende Konsequenzen: Die Stimmung wird gedrückt, oft sogar aggressiv. Trainer nehmen zu oft die räumlichen Gegebenheiten als unveränderlich hin. Tun Sie's nicht. Machen Sie Ihren Einfluss geltend.

 

Prüfen Sie Ihren Seminarraum:

  • Sind für pro Teilnehmer circa fünf Quadratmeter vorhanden?
  • Gibt es Möglichkeiten für Gruppenarbeiten?
  • Ist Tageslicht vorhanden (Kunstlicht macht schläfrig)?
  • Ist der Raum gut ausgeleuchtet (häufig nicht)?
  • Kann man Tische und Stühle leicht verschieben?
  • Für den Sommer: Klimaanlage vorhanden?
  • Ist die Raumumgebung ungestört (Verkehrs- und Hotellärm)?

 

Unterschätzen Sie auch nicht den Einfluss der Bestuhlung auf die Lernmotivation. Wenn die Tische quer zu Ihrer Blickrichtung stehen, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn die Teilnehmer sich dahinter verschanzen, von den Teilnehmern hinter ihnen nichts mit bekommen und sich im übrigen so verhalten wie in der nicht gerade für ihre Lern- erfolge bekannten Institution, aus der diese Art Bestuhlung stammt: die Schule.

 

Auf Konferenzen mit viel Frontalvortrag mag diese Bestuhlung die aus Platzgründen einzig mögliche und auch tolerable sein - fürs Seminar ist sie untauglich.

 

Besser ist da schon das Tisch-U. Die Teilnehmer können sich hierbei untereinander sehen. Doch die Tische bauen immer noch eine gewisse Distanz auf. Lässt man sie weg, sitzen die Teilnehmer im Stuhlhalbkreis. Worauf schreiben sie dann? Entweder auf Armlehnenpults oder Clipboards.

 

Der Stuhlkreis signalisiert am stärksten den Teamgedanken und eröffnet auch die stärkste Beteiligung der Teilnehmer. Gleichzeitig kann sich der Trainer etwas zurücknehmen, indem er sich in den Kreis einreiht. Wer jedoch stark mit Flipchart oder Pinwand arbeitet, sollte lieber in den Halbkreis gehen. Der Kreis eignet sich besonders für die Teamentwicklung und für Seminare mit hohem Selbsterfahrungsanteil.

 

Autor: Ingo Krawiec, Krawiec Consulting

Zweite, überarbeitete Fassung vom 11.03.2014